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Bild GIPAufbaugemeinschaft schreibt Gerhard-Iversen-Studienpreis aus

Kooperation mit School of Architecture der Hochschule Bremen: Studierende entwickeln neue Nutzungsformen für Kleingartenflächen

Ein zentrales Anliegen der Aufbaugemeinschaft Bremen besteht darin, neue Ideen zu unterstützen und damit eine gesunde Entwicklung der Stadt zu fördern. Mit diesem Ziel wird in diesem Jahr erstmals ein Preis für Architektur-Studierende ausgeschrieben: Der Gerhard-Iversen-Studienpreis konfrontiert die Nachwuchskräfte mit einer spannenden Aufgabe und prämiert die besten Lösungsvorschläge. „Die Zukunft neu zu denken ist ein Anspruch, den man an Architektur-Studierende stellen kann“, erklärt Uwe A. Nullmeyer, Vorsitzender der Aufbaugemeinschaft.

Benannt ist der Preis nach Gerhard Iversen (1917-1982), dem Gründer der Aufbaugemeinschaft, der diesen Anspruch nach dem Zweiten Weltkrieg mit großem Engagement für Bremen vorlebte. Kooperationspartner bei der Durchführung des Wettbewerbs ist die School of Architecture an der Hochschule Bremen, beteiligen können sich jedoch auch Architektur-Studierende beliebiger Universitäten und Hochschulen.

Aufgabe: Übergang zwischen Stadt und Naturraum gestalten

Konkret geht es in der ersten Ausschreibung des Preises unter dem Titel „Garten/Wohnen/Arbeiten“ darum, moderne Wohnangebote für Kleingartenflächen in Walle zu entwerfen. Am Rand eines Kleingartenareals, das sowohl an Wohnbebauung als auch an Gewerbeflächen grenzt, soll ein städtebauliches Konzept mit konkreten hochbaulichen Vorschlägen entwickelt werden. „Die besondere Atmosphäre dieses Ortes am idyllischen Waller Graben und die Lage zwischen der Stadt und dem grünen Gebiet der Kleingartenparzellen soll Inspiration dafür sein, eine städtebauliche Struktur sowie besondere Wohnformen zu entwickeln, die zwischen den hier aufeinandertreffenden Welten vermitteln“, heißt es in der Ausschreibung. „Dabei soll ein besonderer Schwerpunkt auf der Entwicklung von Wohnangeboten in Kombination mit Gewerbe für Baugruppen und Baugemeinschaften liegen.“

Im ersten Schritt wird eine städtebauliche Konzeption für das gesamte Gebiet zwischen dem Waller Damm im Westen, dem Gewerbegebiet am Loosesweg im Süden, dem Hohweg im Osten und den Sportplätzen im Norden entworfen. Im zweiten Schritt soll mindestens ein Haustyp entwickelt werden, der ein Wohnangebot für eine Baugruppe und Flächen für Gewerbe beinhaltet. Dabei wird es darum gehen, die städtebauliche Idee und die besondere Atmosphäre des Ortes auch im hochbaulichen Entwurf sichtbar zu machen.

Wettbewerb soll öffentlichen Diskurs anregen

Der Startschuss für den Wettbewerb fiel im März mit einem zweitägigen Workshop an der Hochschule Bremen, der für die Teilnehmer verpflichtend war und auf sehr großes Interesse stieß. Bis zum 4. September haben die Studierenden nun Zeit, ihre Entwürfe zu erarbeiten. Anschließend entscheidet eine Jury mit jeweils einem Vertreter oder einer Vertreterin des Senators für Umwelt, Bau und Verkehr, des Ortsamts Walle, der Aufbaugemeinschaft Bremen, des Landesverbandes der Gartenfreunde Bremen und der School of Architecture sowie einem freischaffenden Architekten oder Stadtplaner.

Der Sieger des Wettbewerbs erhält 1.000 Euro. Hinzu kommen drei Anerkennungen, die jeweils mit 500 Euro dotiert sind. Die Ergebnisse werden im Oktober öffentlich ausgestellt und sollen einen Anstoß für einen breiten Diskurs zu diesem Thema sein. (ak)

Immer mehr Kleingärten liegen brach, weil die Nachfrage bei jüngeren Generationen geringer wird. Dies eröffnet Möglichkeiten für die Erschließung neuer Wohnflächen.
Foto: Urban Explorer Hamburg/Flickr